GNZ vom 03.11.2018
Durch ein Konzept, das sich in anderen Gemeinden bereits bewährt hat, werden Anlieger und Gemeinde entlastet sowie der Zustand der Straßen deutlich verbessert.
Reparaturen einer bestehenden Straße werden vom Verwaltungshaushalt von der Gemeinde finanziert. Bei einer grundhaften Sanierung allerdings kommt die Straßenbeitragsgebühr zum Tragen und der Anwohner wird zur Kasse gebeten. Kommunale Straßen wie in Gründau bestehen vereinfacht dargestellt aus einer Frostschutzschicht, einer Tragschicht und einer 4cm starken Deckschicht, welche der eigentliche Fahrbahnbelag ist.
Derzeit werden in Gründau die Schäden immer wieder durch Flickarbeiten der Deckschicht repariert.
Diese Flickschusterei führt dazu, dass die Straßenbeläge im Winter bei Frost wieder aufplatzen. Irgendwann ist dann ein Zustand erreicht, bei dem eine grundhafte Sanierung unumgänglich wird.
Neumann stellte sich die Frage, wie die Gemeinde zukünftig kostspielige Sanierungen verhindern und somit die Gemeindekasse und den Bürger entlasten kann? Bei der Gemeinde Rednitzhembach in Bayern wurde er fündig. Dort macht man es seit Jahren erfolgreich vor. In einem innovativen Verfahren wird die oberste Deckschicht einer kompletten Straße abgefräst und nachhaltig zu 100 % recycelt. Dadurch werden Flickstellen und Risse vermieden.
„Seit 19 Jahren baut die Gemeinde Rednitzhembach ihre Straßen mit diesem Verfahren aus. Folgen: Die Gemeinde hat 1,5 Millionen Euro im Straßenbau gespart. Da nur repariert und nicht saniert wurde, mussten keine Straßenbeitragsgebühren erhoben werden. Andernfalls hätten die Bürgerinnen und Bürger mit über 7 Millionen Euro an den Straßensanierungen beteiligt werden müssen. Obendrein sind die Straßen in der kompletten Gemeinde in einem einwandfreien Zustand“, stellt Neumann fest.
Daher plädiert der SPD-Bürgermeisterkandidat für eine rasche Umstellung des Verfahrens: „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Es gibt erfolgreiche Konzepte, die wir in Gründau anwenden können, um die Sicherheit im Straßenverkehr herzustellen und die Kassen der Gemeinde und der Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Langfristiges Ziel muss es sein, die Anliegergebühren komplett abzuschaffen.“